Donnerstag, 19. September 2013

Fest der Kulturen, Berg-Safari und Tag auf dem Balkon

Das Motto des Tages - zumindest für einige ;-)

Der Nachmittag in der Universität bestand aus einer Messe-artigen Ausstellung, bei der die verschiedenen Fakultäten verschiedene Länder darstellen. Die Fakultäten sind u.a. Englisch, Physiotherapie, Phonologie (Wissenschaft des Hörens) und Studias de Americas. Diese Fachrichtung, die sich der Geschichte, sowie der derzeitigen Situation des gesamten amerikanischen Kontinentes widmet, gilt als Spezialgebiet der Uni.




Vertretende Länder: China, Mexico, USA, Canada, Indien, Marocco, Südafrika, Italien und natürlich Panama. Gezeigt werden traditionelle Kleidung, sowie Speisen. Die Studenten hatten Anweisung, an diesem Tag nur Englisch zu sprechen, woran sich kaum jemand hielt, da die meisten, außer dem Großteil der Englisch-Studenten kaum Englisch spricht. Früher am Tage hatte mich Yolanda, eine liebenswerte Dozentin der Uni, die in der Verwaltung tätig ist, angewiesen, KEIN Englisch mit den Studenten zu sprechen, um mein Spanisch zu verbessern. Letztendlich lief es auf einen Sprachmischmasch hinaus. Selbst wenn ich versucht habe, nur Englisch zu sprechen, kam immer etwas spanisch mit rein. Man gewöhnt sich schnell an Füllwörter wie pero (aber) oder que (dass, weil, als und vieles mehr) und verwendet diese instinktiv.

Yolanda und Ich im Forum der Uni


Yolanda und Ich im Forum der Uni

Nach einer kurzen Präsentation und einer kurzen (ja, sowas geht) Rede der Direktorin, begann die Phase der Verkostung. Zusammen mit Emerico, einem Englischstudenten lasse ich mir kulinarische Kostproben aus aller Welt schmecken. Es gab echt viele davon. Das Abendbrot viel daher kleiner aus. Neben Emerico war ich fast der einzige vor Ort, mit weißer Haut und blonden Haaren, was dazu führte, dass ich häufiger gebeten wurde, mich fotografieren zu lassen. So ist es halt, wenn man weit weit weg ist, war in Japan nicht anders. (Hier geht es zu einem alten Blogeintrag aus Japan).



Heute ging es in die Berge. Gegen 9 Uhr holte Rogelio meinen Gastvater und mich Zuhause ab und fuhr mit uns in seinem Pick-Up in Richtung Norden. Rogelio bietet derartige Touren in seinem Pickup (Toyota Hilux, ein wirklich praktisches Auto) regelmäßig an.


Von meinem Gastvater gezeichnete Umgebungskarte der Provinz Veraguas mit dem Atlantik im Norden und dem Pazifik im Süden.
Die Provinzen Panamás sind in sogenannte Distritos (vergleichbar mit unseren Landkreisen) unterteilt. Wir verlassen den Distrito Santiago und gelangen über "San Francisco" nach "Calobre". (siehe Karte) Einer Gegend, die mit wunderschönen Bergen und sehr freundlichen Leuten gesegnet ist. Ein natürlicher See mit Wasserkraftwerk versorgt die Bewohner mit Strom. Die Telefonzellen der ehemals staatlichen Telefongesellschaft funktionieren über Sattelitenverbindungen. Alles wirkt, wie aus der Zeit gefallen.

Hier wird gerade Kaffee gekocht

Bananen - auf Spanisch plátanos

Wir besuchen eine befreundete Familie meines Gastvaters, die uns selbst gepflückten Kaffee anbieten, sowie Bananen. Später gibt es Tortillas mit Gemüse bei anderen Bekannten, die außerdem einen Tante-Emma-Laden betreiben. Ohne derartige Läden wäre die Bergbevölkerung zu 100% auf Selbstversorgung angewiesen.
Dann ging es zum eigentlichen Ziel unseres kleinen Ausfluges: einem Grundstück am Fuße eines Berges, dass neu vermessen werden musste. Dazu warteten wir auf die zuständigen Beamten, während Abraham mit der Machete den Weg durch verschiedene tropische Pflanzen frei schlug. An einem angrenzenden Fluss entstand dieses Foto:

Mein Gastvater und ein Freund

Ein Orangenbaum - Ernte im November


Als alles erledigt war, machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Santiago. Dabei trafen wir verschiedene Leute und nahmen immer wieder mal Leute auf dem Pick-Up mit. So auch eine halbe Schulklasse.




Den Rest des Tages (ab 17 Uhr) verbrachte ich auf dem Balkon. Dabei bemerkte ich, dass es in Santiago ein kostenloses öffentliches WLAN-Netz gibt, dass die Regierung unter dem Slogan InternetParaTodo (Internet für alle) betreibt. Es ist nicht besonders schnell, aber zum Blog-Schreiben und Bilder-Upload reicht es.

Mein Laptop auf dem Balkon. Torstens WLAN-Antenne sorgt für guten Empfang ;-)


Blick vom Balkon auf die Straße, die weder Name noch Hausnummer hat (Langzeitbelichtung)


Mit diesen letzten Eindrücken lass' ich euch Europäer dann mal in den Tag starten. Es dürfte jetzt gleich Viertel nach Sechs am morgen bei euch sein....das hieße Sonnenaufgang in Panama ;-)


Arne

3 Kommentare:

  1. Hallo Arne, herzliche Grüße nach Panama! Dein Blog ist der Hammer - es macht richtig Spaß, morgens beim Frühstück mit den E-Mail-Updates in den Tag zu starten! :-) Mit welcher Kamera fotografierst du eigentlich?

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  2. Mensch Arne, was du in der kurzen Zeit schon alles erlebt hast. Deinen Blog finde ich super und lasse mich ab sofort über Aktuelles per E-Mail informieren. Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit dir in Panama. Das muß ein sehr interssantes Land sein

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  3. Du hast Recht, Panama ist ein sehr interessantes Land. Ich Es freut mich, dass du meinen Blog per mail abboniert hast. Ich habe selbst gerade erst gemerkt, dass ich noch nichtmal 2 Wochen von Zuahuse weg bin....ich bin auf jeden Fall gespannt, was kommt und werde berichten ;-)

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