Mittwoch, 11. Dezember 2013

Heilige Maria, Boa, Cébaco und was sonst noch so geschah



Ich habe mich ja tatsächlich lange nicht mehr gemeldet. Als ich dann aber heute morgen auf meiner facebook-Pinnwand freundlich daran erinnert wurde, wie sehr einige neue Nachrichten aus Panama bereits vermissen, dachte ich mir, ich müsste doch mal wieder etwas schreiben.





Ein Leser macht seinen Anspruch auf Unterhaltung geltend
Ich hatte eigentlich wieder auf ein großes Ereignis, wie einen Nationalpark-Besuch oder ähnliches warten wollen, jedoch ereignete sich in der letzten Zeit auch so genug, um darüber nun zu berichten.


Tag der Maria

aufwändig geschmückte Festwagen bestimmen das Stadtbild
am Tag der Maria
Ende November, am Sonntag den 24. gab es wieder einen Festumzug. Diesmal allerdings nicht weltlicher, sondern katholischer Motivation. Es war der Tag der heiligen Maria und Hunderte Gruppen nahmen mit reichlich geschmückten Wagen an einem großen Umzug teil.

Es gibt regelmäßig über das ganze Jahr verteilt, als einzelne kleine Umzüge als Ritual kleiner religiöser Gruppen zu Ehren verschiedener Heiliger, meist der Maria. Am Tag der Jungfrau Maria sind jedoch alle auf der Straße, musizieren und Singen.

Auch die anam hat ihrer Maria einen Wagen
gebaut und der Heiligen einen Sombrero aufgesetzt
Mir als nicht-Katholiken ist die Verehrung von Heiligen natürlich recht fremd, ich laufe aber mit und spende auch $5, womit meine Kollegen einen Akkordeon-Spieler bezahlen, der extra für diesen Tag angeheuert wurde. Da ihm die Noten fehlten, konnte er zwar nicht spielen, aber auch so war die Teilnahme am Umzug ein interessantes Erlebnis. Der Glaube spielt hier in Lateinamerika eine weitaus größere Rolle als bei uns in Deutschland, wo die meisten (mich eingeschlossen) ja eher Feiertags-Christen sind.

Ich freue mich schon ein wenig auf das Weihnachtsfest hier. Anders als bei uns riecht dieses nicht nach Zimt, sondern nach tropischen Früchten. Ein typisches Gericht dazu ist Reis mit Hühnchen.


Alltägliches - die Boa auf der Baustelle

Nun mal eine Geschichte aus dem normalen Arbeitsalltag. Gegen 12 an einem ganz normalen Arbeitstag wird die anam angerufen: Eine Boa hat sich auf die Baustelle eines Krankenhaus-Komplexes etwas außerhalb der Stadt verirrt. Also rücken wir aus, um das Tier an einen sicheren Ort zu bringen. Ausgerüstet mit Greifzangen und einem Mobilkäfig, den man eigentlich für Hunde und Katzen verwendet, kommen wir am Ort des Geschehens an.

Wir unterhalten uns mit den Bauarbeitern, ich verstehe nicht alles, stelle mich daher ,ganz ohne böse Vorahnung, neben einen unscheinbaren mit Deckel abgedeckten Eimer:

Ein unscheinbarer Eimer...

...steht einsam auf einer Baustelle...

....doch beherbergt einen speziellen Gast
 Geh mal lieber ein Stück beiseite. Gesagt getan. Die Kollegin öffnet den Eimer, zum Vorschein kommt: Eine Boa, ca. 1.50 m lang :-) Sieht gefährlich aus, lässt sich aber aus sicherem Abstand problemlos beobachten, zumindest solange es in seinem Eimer verweilt. Zur Begutachtung holt ein Kollege das Tier mit einem Greifarm aus seinem Behältnis. Das Tier schlängelt sich um den Greifer, lässt sich dann aber doch wieder in den Eimer bewegen. Deckel drauf, zugetapet, auf den Pickup geladen.

Etwa 5 MInuten fahren wir auf der Interamericana weiter raus aus der Stadt, dann noch 2 Min auf einem Feldweg, bis wir schließlich einen idealen Platz zum Aussetzen des Tieres finden. An einereinem stillen Fluss lassen wir das Tier dann letztlich frei.
Mit einem Kipp des Eimers...

...ab in die Wildnis

Schon schlängelt sich das Tier davon...

...und verschwindet im Wasser
Nun hat die Natur das Tier wieder. Erstaunlich schnell bewegt sich die erst noch so lethargisch wirkende Schlange. Gut zu wissen, dass man hier in freier Wildbahn immer mit "Colebras" (wie Schlangen auf Spanisch heißen) rechnen muss.


Isla de Cébaco

Die Insel Cébaco aus der Ferne
Wer weit fahren will, muss nachtanken
Am Donnerstag der vergangenen Woche ging es dann wieder auf eine Insel. Vom Fischerdorf Puerto Mutis aus gelangen wir mit einem gemieteten Wassertaxi zu der Insel. Von Häfen weiter südlich aus wäre die Fahrt kürzer gewesen. Warum wir aber vom weitaus nördlicheren Pto. Mutis abfahren verstand ich erst nicht.

Die Karte (für Mobilgeräte hier) zeigt den langen Weg, den wir mit dem Boot von Puerto Mutis (blauer Punkt) zur Isla Cébaco zurückgelegt haben. Ich erinnere mich daran, dass wir mindestens 2 Mal nachtanken mussten auf dem Weg zur Insel:


Für eine größere Ansicht hier klicken 

Nach etwa einer halben Stunde haben wir die schlammbraunen Gewässer des Río San Pedro verlassen und das Wasser wird klarer. Uns steht eine mehr als anderthalb-stündige Bootsfahrt bevor. Der kürzere Weg über einen Hafen weiter südlich fällt aus, da der Wasserweg dort aufgrund von Untiefen und Steinen zu gefährlich sein soll. Auf dem Weg halten wir an einem Fischerboot, kaufen Fisch. Unter anderem auch "Tiburon" - Hai. Der bedrohte Hammerhai darf nicht gezielt gefangen werden, landet jedoch hin und wieder als Beifang in den Netzen und darf dann auch verkauft werden. Das Tier ist bereits tot, was sollen wir es also schlecht werden lassen.
Hammerhai - eine Spezialität
Zu Abend essen wir dann den Fisch, der als Delikatesse gilt. Der Geschmack unterscheidet sich meiner Ansicht nach nicht sehr von dem anderen Fisches, z.B. Forelle. Was jedoch besonder ist, ist dass kaum störende Greten vorhanden sind.

Wir laden unser Gepäck an unserer Unterkunft (roter Punkt auf der Karte) ab und machen uns auf dem Weg zu einer Bucht auf der pazifik-zugewannten Seite der Insel (gelber Punkt), denn wir sind ja immerhin zum arbeiten hier. An diesem Ort möchte jemand eine Art Apart-Hotel mit einfachen Unterkünften (Cabañas) errichten. Im Rahmen der Erstellung eines dafür nötigen ökologischen Unbedenklichkeitszeugnisses, dass die anam ausstelln kann, mussten wir drei GPS-Punkte verifizieren.

Die Bucht, in der Unterkünfte gebaut werden sollen
Mit dem GPS-Gerät ausgestattet machen wir uns auf die Suche nach den Ortsmakierungen, kommen jedoch nicht besonders weit:

"Noch 22m durch unwegbares Grün, dann haben sie ihr Ziel erreicht"
 Mit den übrigen Punkten geht es uns ähnlich. Keinen können wir wirklich erreichen. Da der Unternehmer, der die Unterkünfte errichten will, nicht auftaucht, um uns den Weg zu den Punkten zu zeigen, beschreiben wir die Lage der Punkte so gut wie möglich und ziehen wieder ab.

Eine überdachte Terasse mit Bar gibt es bereits,
fehlen nur die Unterkünfte für ein Hotel in Traumlage
 Auf dem Rückweg halten wir an der kleinen Insel "Sombrero", baden und essen Sandwiches zu Mittag unter Palmen (grüner Punkt auf der Karte oben). So lässt es sich leben.

Wir lassen das azulblaue Wasser von "Sombrero" hinter uns

 An unserer Unterkunft angekommen, legen wir uns in Hängematten, ruhen uns aus. Später gibt es den bereits erwähnten Hai zum Abendbrot (was hier praktisch nie aus Brot besteht). Später breiten wir noch ein Fischernetz aus, das morgen eingeholt werden soll. Am Abend werden neben nervigen Moskitos auch Glühwürmchen aktiv und sorgen für stetige Lichtblitze in der näheren Umgebung. Wir übernachten auf der überdachten Terasse des hellblauen Hauses rechts auf dem Bild - in Hängematten :-)

unsere Unterkunft: Ein Privathaus
mit Platz für etwa 10 Besucher
Den darauffolgenden Tag verbringen wir damit, das vortags ausgeworfene Netz einzuholen und ohne Erfolg zu versuchen, mit kleinen Krebsen Fische zu fangen. Dann machen wir uns allmählich auf den langen Weg zurück ins Ferne Puerto Mutis.


was sonst noch geschah


In den letzten Wochen ist noch viel mehr passiert. So habe ich etwa endlich einen Sombrero, der mir passt (nicht zu klein) gefunden. Außerdem habe ich bereits zweimal an einem Backkurs teilgenommen. Des Weiteren gab es noch mehr Festumzüge.

Mein neuer Sombrero und ich


Jetzt habe ich aber keine Zeit mehr, das alles nider zu schreiben, ich muss meinen Bus bekommen, mit dem Ich nach Sanata Catalina gelange, wo ich bei der Familie einer guten Freundin das Wochenende verbringe.

Wenn ich am Montag wiederkomme, ergänze ich die fehlenden Zeilen hier:


[UPDATE]

Und wie versprochen ist hier das Update. Der bereits erwähnte Sombrero ist ja auf dem Bild weiter oben bereits zu sehen. Ein sogenannter Típico, ähnlich wie ein "Sombrero Pintado". Der Pintado mit den Charakteristischen Ringen kostet in der Original-Version gerne schon einmal $80, mein Típico, der mindestens genauso häufig getragen wird hier, ist dagegen schon für unter $20 zu haben. Mein Exemplar, größtmögliche Hutgröße, das ich zusammen mit meiner Kollegin Paola am Mercado (vergleichbar mit unseren Wochenmärkten, jedoch täglich) erstand, kostete mich - von 15 heruntergehandelt - gerade einmal 11 "Balboa".

Jetzt bin ich also endlich ausgestattet mit dem Accessoire des gepflegten "Caballero Panameño" :) Auf folgendem Foto würde ohne Hut tatsächlich etwas fehlen:

Ein waschechter Caballero auf einem Caballo

Das Foto entstand am Montag in einem Dorf in der Nähe von Santa Catalina, wo ich das durch den "Día de la Madre" (Muttertag) verlängerte Wochenende verbracht habe. Mehr zu diesen interessanten vier Tagen gibt es in einem seperaten Blog-Eintrag im laufe dieser Woche.


Nun aber erstmal zu den weiteren Ereignissen der vergangenen Woche:

Noch ein Festumzug? Ja, aber dieses Mal kurz und in mit Naturkulisse

Am Donnerstag der vergangen Woche (5. Dezember) gab es wieder einmal die Anweisung, früh am anam-Büro aufzulaufen, da ein weiterer Festumzug anstand. Also um 7.30 Uhr dort gewesen und, wie zu erwarten war, eine Stunde später tatsächlich los gefahren. Es ging nach Las Palmas, einem Ort, den ich bereits zu zwei Unterrichtsstunden mit der anam besuchte. Auch die Hauptattraktion des Ortes, den Salto von Los Santos, einen relativ hohen Wasserfall, habe ich bereits besucht. Ein Foto dessen schmückt seitdem den Titel meines Blogs.

Titelbild meines Blogs: "Salto de Las Palmas" mit neugierigem Touri
Der Wasserfall ist Teil einer "Área Protegida" (Naturschutzgebiet), weshalb die anam hier zuständig ist. In diesem geschützten Bereich, nur etwa 200m vom stürzenden Wasser entfernt, wurde am besagten Donnerstag ein neuer Wanderpfad ("Sendero") eröffnet. Dieser verbindet das in einer Senke liegende Becken des Wasserfalls mit einem weiter oben liegenden Gelände, das einem botanischen Garten und einem Bildungszentrum Platz bietet.
Hier geht es zum Sendero
Bevor der Sendero jedoch bestiegen werden kann, muss er erst einmal eröffnet werden. Dazu marschieren wir mit der bekannten Truppe aus trommelnden Herren und singenden Damen vom Ende des Sendero zu seinem Beginn unten am Wasserfall. Jedoch noch auf der sehr steilen Straße.

Die Band der anam (Regional Veraguas)

"Der Wasserfall gehört allen,
der Müll gehört dir,
nimm ihn mit"
Da nur ein paar lokale anam-Helfer, Bürgermeister und Bürger des Ortes am Umzug teilnehmen, bleibt der Marsch die Straße abwärts relativ übersichtlich. Der erste Umzug, der keine 1,5h oder mehr beansprucht. Das gefällt mir.

Unten angekommen, erwarten uns bereits bereitgestellte Sitzplätze, sowie eine Verstärker-Anlage. An einem an eine Karnevalssitzung erinnernden "Vorstandstisch" sitzen regionale und überregionale Vertreter, Bürgermeister und alle, die heute die bevorstehende Eröffnung mit ihren Worten begleiten wollen. Unterbrochen werden die Reden von einer Tanzaufführung der örtlichen Schule und einem Auftritt unserer Musikgruppe.

Tanz, Spaß und Gesang


Als alle Redner die Bedeutung des Umweltschutzes hervorgehoben haben, wird der neue Wanderpfad endlich eröffnet.

Ist das Band erst einmal durchgeschnitten...

...bevölkern die Besucher den neuen Wanderpfad

Erinnerungsfotos zeigen die aufwändig gestaltete Sicherung...

...sowie einen grandiosen Ausblick auf die Berge von Las Palmas

Pflichtteil erledigt, Wanderpfad erkundet. An den Startpunkt zurückgekehrt. Dort Eröffnung einer weiteren Errungenschaft der lokalen anam-Vertretung: Ein Regenwasser-Sammeltank für etwa 4000 Gallonen (etwas mehr als 15m³) hält Wasser für die nahende Trockenzeit bereit.

Wasser, dass auf das Dach des Unterstandes fällt, wird in den Tank (weiß) geleitet und dort gesammelt
Wir hören uns die abschließenden Reden in gemütlicher Runde an. Dazu trinken wir aus der sogenannten "Totuma", einem Kelch, hergestellt aus der Schale der Calabazo-Frucht. Das Trinkgefäß wird abendmalähnlich herumgereicht. Gefüllt mit Bier und Eiswürfeln macht das traditionelle Gefäß den Bierkonsum zu einem noch sozialeren Erlebnis.

Die Eiswürfel machen das Trinken aus der Totuma nicht gerade einfacher

Um einer vorzeitigen Leerung des Gefäßes
 vorzubeugen wird regelmäßig nachgefüllt

Das verwendete Bier ("Balboa") ist ohnehin schon recht intensiv im Geschmack. Durch die schmelzenden Eiswürfel wird das Getränk allmählich zu BMW (Bier mit Wasser) und recht unangenehm. Um den Geschmack etwas weicher zu gestalten, wird ATLAS-Bier (ein weiches Lager) zugegeben, was aus dem angeblich traditionell so getrunkenem Kulturgut ("Nein, das geht nicht ohne Eiswürfel, Arne, obwohl das Bier sowieso kalt ist") einen Garant für Kopfschmerzen macht. Trotzdem ist am Ende der Veranstaltung fast das ganze Bier verbraucht.

Wieder zurück in Santiago lege ich mich erst einmal hin, um bei meiner neuen Nachmittagsaktivität fit zu sein und einen klaren Kopf zu haben. Um 17.15 Uhr wache ich nach etwa 1,5h Siesta auf, bin spät dran, mache ich mich auf dem Weg zum:

Backkurs

Ja, ich habe tatsächlich einen Backkurs angefangen. Die Mutter von meiner Kollegin Paola veranstaltet diesen regelmäßig im INADEH (Instituto Nacional de Formación y capacitación para el Desarollo Humano), einer Art gratis Volkshochschule. Bereits am Tag zuvor hatte ich daran zusammen mit Maria Anna, einer ASF-Freiwilligen aus Bayern, teilgenommen. 

Das folgende Bild ist am ersten Praxistag der sogenannten "Reposteria básica" entstanden:

Lächeln! Arne, Maria Anna und Miguel Angelo sind bereit,
den Kurs "Reposteria básica" anzugehen
Was sofort auffällt, ist die professionelle Ausrüstung der angehenden MeisterbäckerInnen. Der an Schutzausrüstung zur Asbestentfernung erinnernde Mundschutz ist bei Backkursen im Bildungszentrum vorgeschrieben und verwundert Maria und mich erst ein wenig und später dann mehr, als wir mitbekommen, dass man zwar auf einen Spuckschutz Wert legt, die Teilnehmer aber nicht ans Händewaschen erinnert.

Es fiel mir schon häufiger hier in Panama auf, dass einige Sicherheitsvorkehrungen sich mit anderem Vorgehen scheinbar widersprach. So sind zwar alle Banken mit Sicherheitskräften ausgestattet, die jeden Besucher mit Metalldetektor abscannen, die meisten Leute stellen jedoch ihr Auto unabgeschlossen auf der Straße ab. Einerseits übereiferndes Sicherheitsbedürfnis, andererseits "wird schon nichts passieren".

Die Zutaten für den Kuchen

Arne am Rühren

Maria Annas "Hat die eben wirklich Mehl auf
ein Gramm genau abgewogen?"-Blick
Nun gut, fangen wir also an. Nach einer sehr geduldigen Vorführung und Erläuterung der 3 als nächstes zu tätigen Schritte, wofür mindestens 20 Minuten drauf gehen, wird in Dreiergruppen begonnen. Mit einer ausgesprochenen Akribie werden die Mengenangaben des Rezeptes genauestens befolgt. Es gibt einen einfachen Butterkuchen mit Orangen-Geschmack durch frisch geriebene Schale noch grüner Orangen.

Die genaue Befolgung der Vorgaben bis hin zu bestimmten Rührverfahren nimmt für die beiden Europäer des Kurses schon alberne Züge an. So werde ich, als ich beim Unterheben des Mehls eine eigene Rühridee* umzusetzen versuche, so gleich höflich auf die richtige Rührweise hingewiesen. *ein tolles Wort

jeder Schritt will wohl überlegt sein...
Die übertriebene Genauigkeit führt dazu, dass die vier (!) für den Kur angesetzten Stunden fast komüplett ausgeschöpft werden. Nach etwa einer Stunde ist der Teig fertig in den Formen und im Ofen platziert. Nun bleibt genug Zeit, sich mit den anderen Kursteilnehmern zu unterhalten. Ein sehr freundlicher älterer Herr, ein Gentleman der alten Schule, Miguel Angelo (siehe Bild oben) unterhält uns großartig. Der gesamte kurs ist von einer entspannt-lockeren Atmosphäre bestimmt. Die Leute sind hier, um ein wenig Erfahrung im Backen zu sammeln und bekommen am Ende ein Zertifikat, dass ihnen die Teilnahme am Kurs bestätigt. Die übertriebene Genauigkeit wirkt eher unbeholfen als professionell, zeigt aber den Ehrgeiz, den die Mitschüler für den Kurs an den Tag legen. Der wird auch benötigt, wenn man bedenkt, dass der Kurs von Montag bis Freitag täglich (!) für 4 Stunden (!) stattfindet. Und das ganze noch weitere 23 Mal bis Januar.

Nicht, dass ich den Ehrgeiz nicht hätte, mein Jodel-,... äh ich meine Kuchen-Diplom durchzuziehen. Ich kann aber bei bestem Willen nicht jeden Tag nach der Arbeit, die um 15:30 Uhr endet noch vier Stunden backen bis 22 Uhr. Ich werde in Zukunft sporadisch am Kurs teilnehmen, ein- oder zweimal pro Woche. Vielleicht bekomme ich das Diplom dann ja trotzdem. Dann habe ich was in der Hand, kann auf eigenen Füßen stehen, mit dem Verkauf von lateinamerikanischem Gebäck ;-)

Krrrrrrrrrr.... macht der gasbetriebene Ofen. Der Kuchen ist fertig und die Teilnehmer lassen sich mit der Errungenschaft des Tages ablichten:

mmmmh...Kuchen ;)

auch ich lass es mir nicht nehmen, ein Foto mit Kuchen
 zu machen. War übrigens beim Friseur, Haare wieder kurz ;-)
Nach ausgiebiger Analyse der Ergebnisse und Erörterung der Frage, warum ein Kuchen eingefallen, ein anderer nicht aufgegangen und dafür zu knusprig geworden ist, werden die Erzeugnisse nach und nach mit besonderem Auge auf Fairness auf die Teilnehmer aufgeteilt. Jeder nimmt genügend Kuchen mit nach Hause, um diesen stolz zu Hause präsentieren zu können und auch selbst noch etwas davon zu haben.

Gerecht wird geteilt: Da kann die Zuteilung auch
 schon mal eine halbe Stunde in Anspruch nehmen
Ich schließe diesen Blog-Eintrag nun mit Bildern vergangener Backkurs-Sitzungen:


Aus den in Rotwein getunkten Überresten des bereits erwähnten eingefallenen
 Kuchen werden diese schmackhaften Bällchen geformt

Außerdem gibt es eine andere Kuchen-Variation mit
Füllung aus in Rotwein eingelegter Papaya

Wie oben bereits erwähnt, habe ich das Wochenende bei einer Freundin in Santa Catalina, genauer gesagt im Dorf "Agua Blanca" verbracht. Über dieses Abenteuer erzähle ich im nächsten Blog-Eintrag im Laufe der Woche.



Arne

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